FHWN-Experten: Wohin führt uns KI?


09. Juni 2023

Überwiegen Vorteile oder Gefahren bei der rasanten Entwicklung der neuen Technologien? Und wohin führt uns das alles?

Artificial intelligence is only here to lend a han 2023 05 11 03 49 02 utc min

Mustafa Algan ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im österreichweit einzigartigen Bachelor-Studiengang Robotik an der FH Wiener Neustadt. Der Umgang mit künstlicher Intelligenz steht bei ihm sowohl in der Lehre, als auch bei Forschungsprojekten an der Tagesordnung.

„Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen schwacher und starker künstlicher Intelligenz. Der wesentliche Unterschied ist, dass schwache künstliche Intelligenz auf ihr von Anfang an festgelegtes Kerngebiet beschränkt ist, während starke künstliche Intelligenz auch außerhalb der zunächst vorgegebenen Grenzen lernen kann“, erklärt Algan.

Daten, Daten und nochmals Daten

Auch wenn Tools wie Chat GPT oder die neuesten Versionen von Bildbearbeitungsprogramme bereits Erstaunliches leisten können – die Programme machen immer noch viele Fehler. Woran liegt das? „Um ein solches Programm wirklich alltagstauglich machen zu können, braucht es eine unfassbar große Menge an Daten. Nachdem sich viele Dinge täglich ändern, müsste man ein Programm wie Chat GPT wahrscheinlich rund um die Uhr updaten und mit neuen Daten füttern“, meint der Experte.

Doch es stellt sich nicht nur die Frage der Machbarkeit, auch die Motive von Entwicklern spielen eine wesentliche Rolle – ist es doch maßgeblich, mit welchen Informationen eine künstliche Intelligenz gefüttert wird. Durch die Art und Weise, wie Informationen bereitgestellt werden, kann schnell der Eindruck absoluter Wahrheiten entstehen. „Das Wording von Chat GPT ist sehr überzeugend. Wenn man als User nicht im Hinterkopf hat, dass Informationen nicht einfach ohne zu hinterfragen geglaubt und übernommen werden kann, wird das Ganze gefährlich“, so Algan.

Fluch oder Segen?

Doch wo Schatten ist, gibt es auch Licht: Dass künstliche Intelligenz in sehr vielen Bereichen des täglichen Lebens eine immense Erleichterung sein kann, ist unbestritten. Ein Beispiel dafür ist der Online-Handel – dort sind Algorithmen und künstliche Intelligenz längst im Einsatz – davon profitieren sowohl Unternehmen, als auch Kundinnen und Kunden.

Rainer Neuwirth, der am Campus Wieselburg der FHWN den Studiengang E-Commerce leitet, gibt Einblicke in die Prozesse hinter Vorgängen, die für Viele schon ganz normal sind: „Ein Beispiel wäre die Verfolgung einer Lieferung in Verbindung mit einem Chatbot. Sie wollen wissen, wo Ihre Bestellung bleibt, die künstliche Intelligenz sucht danach und gibt Ihnen Auskunft. Durch die Rückmeldung, ob die Aktion für Sie hilfreich war oder was besser sein hätte können, lernt das Programm und perfektioniert sich mit der Zeit selbst.“

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