Was steckt hinter dem Hype?
„Teure Marketing-Abzocke“, „Hype ohne Substanz“ oder „Umweltproblem Dubai-Schokolade“ – solche Schlagzeilen prägen aktuell die Diskussionen rund um die gehypte Dubai-Schokolade. Während das Produkt auf Social Media als exklusives Genuss-Highlight vermarktet wird, werden zunehmend kritische Stimmen laut, die den hohen Preis und die scheinbare Exklusivität hinterfragen. Doch was steckt tatsächlich hinter diesem Trend? Zwei Expert:innen der FH Wiener Neustadt haben das Produkt unter die Lupe genommen.
„Die Hülle besteht meist aus handelsüblicher Schokolade oder Kuvertüre, die mit einer Mischung aus Pistazienmus bzw. -creme, Tahina (Sesammus) und Teigfäden gefüllt ist. Diese werden auch als Engelshaar oder Kadayif bezeichnet und werden aus Eigelb und Zucker hergestellt. Angebraten und mit Pistazienmus und Tahina vermischt ergeben sie eine fettig-süße Fülle mit knuspriger Textur“, erklärt Gernot Zweytick, Leiter des Master-Studiengangs „Lebensmittelproduktentwicklung und Ressourcenmanagement“ an der FHWN.
Luxusprodukt oder Marketing-Abzocke
Doch wie kommt es nun zu den überdurchschnittlich teuren Preisen von mindestens 10 Euro pro Tafel bis hin zu dreistelligen Beträgen? Zwar zählen Pistazien und hochwertige Schokolade zu den teureren Rohstoffen, doch diese allein rechtfertigen die exorbitanten Preise nicht. Laut Zweytick sind vor allem die aufwändige Herstellung, geschicktes Marketing und die künstliche Verknappung entscheidend – Faktoren, die den Preis in die Höhe treiben, während die Kosten für Rohstoffe und Produktion die Summen nicht rechtfertigen.
Exklusivität und Emotionen als Erfolgsrezept
Ihren Erfolg hat die Dubai Schokolade daher einem durchdachten Konzept aus exklusiven Produktmerkmalen, gezieltem Marketing und der bewussten Inszenierung von Emotionen und Knappheit zu verdanken. Die Marke verbindet Luxus, Qualität und kreiert eine gewisse Mystik um das Produkt.
„Wenn Konsumentinnen und Konsumenten glauben, ein Produkt sei exklusiv und einzigartig, kann die Bereitschaft steigen, einen höheren Preis zu zahlen“, erläutert Julia Krall, Leiterin des Master-Studiengangs „Consumer Research & Data Driven Marketing“ am Campus Wieselburg. Neben dem persönlichen Genuss spielt auch die soziale Signalwirkung eine Rolle: Der Kauf einer luxuriösen Schokolade dient auch als Statement gegenüber anderen.
Die vollständige Presseaussendung gibt es hier nachzulesen.